Algayarens und Fornells, Menorca

In Ciutadella wurden wir mit Informationen über die schönsten der schönen Ankerbuchten versorgt und los gings, die Paradiese abzuklappern. Das erste war Algayarens, schön geschützt gegen den Nordost-Wind, gegen den wir (wieder mal) mit Motor anstampfen mussten. Bucht schön ruhig, leise Plätscherwellen, Entspannung und Kaffee pur. Als wir später mit dem Schlauchboot an Land wollten, hatte der Wind ein bisschen auf Nord gedreht und die Plätscherwellen erschienen uns bereits zu hoch für eine einigermaßen trockene Landung. Also faul im Boot rumhängen und lesen - auch nicht so schlimm. Abends hatte der Wind weiter gedreht und zugenommen. Die Plätscherwellen waren zur Brandung geworden. Das Boot und wir mit ihm wurden unruhig, es wurde dunkel, kein Mond. Der in die Bucht laufende Schwell wurde größer, die Brandungsgeräusche irgendwie lauter, auf jeden Fall unheimlicher. Wir versuchten zu schlafen. Der Lärm im Inneren des Bootes war beträchtlich. Dann schlief der Wind ein, der Schwell blieb. In der Folge drehte sich das Boot an der Ankerkette schön quer zum Schwell. Das bedeutete, dass wir ca. 45 Grad nach jeder Seite rollten, immer und immer wieder, stundenlang. Das gesamte Haushaltsinventar in den Schränken warf sich alle drei Sekunden mit aller Wucht auf die gegenüberliegende Seite. Wir verkeilten uns in den Kojen. Schlaf wurde illusorisch. Dann setzte das Boot mit dem Kiel auf - wummm, wummm. Wir hatten uns an der Kette Richtung Brandung gedreht und hier war es eben flacher. So ein Schenkkiel ist aber ganz praktisch. Als wir mit der Taschenlampe versuchten, was um uns herum zu erkennen, hatten wir fast den Eindruck, schon mitten in der Brandungszone zu ankern. Wir warteten im Cockpit bis zum ersten Tageslicht, um uns in tieferes Wasser zu verholen. Ruhiger war es zwar nicht, aber es fühlte sich sicherer an. Draußen vor der Bucht "hinkten bucklige Riesen vorbei". Ab mittags wurde es ruhiger und wir wagten den Ausbruch aus der Legerwall-Mausefalle. Eine zwei Meter hohe Dünung katapultierte uns in die Bucht von Fornells, die durch den flaschenhalsartigen Zugang bestens geschützt war. Endlich RUHE! Zwei Tage Ankern, Schwimmen. Schlauchbooten und Schlafen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Impressionen